Das letzte sichtbare Zeichen in Moosburg

Diese ehemalige Garage der Brauereifahrzeuge ist leider das einzige, das man noch von der Brauerei in Moosburg finden kann. Die restlichen Gebäude wurde alle abgerissen.

Es gibt zwei sehr gute Quellen über den geschichtlichen Werdegang der Setz-Bräu. Zum einen ist dies das Büchlein "Setzbräu" von Heinz Hoffmann aus dem Jahr 1957. Die zweite Quelle ist das Heft 7/2000 des archäologischen Vereines im Landkreis Freising. Mit der freundlichen Genehmigung des Vorsitzenden Herrn Neumair wurde der folgende geschichtliche Überblick und Bilder von dort übernommen.

Die Geschichte der Brauerei geht mindestens zurück bis in das Jahr 1597. Damals gab es in dem Städtchen Moosburg, das kaum 1000 Einwohner zählte, vierzehn Brauereien, die sich ein einziges Sudhaus teilten. Aus diesem Jahr stammt die im Original erhaltene "Handtswerchordnung" des Brauwesens in Moosburg.

Die wechselhafte Geschichte vom ersten Braumeister Kastulus Perstl über den Namen "Gasthof zur Post" (1748) und "Alte Post" (1823) bis zum "Setz-Bräu" sei hier nur kurz skizziert.

Joseph Setz, der die Brauerei von 1895 bis 1931 führte

Am 29. November 1890 erwarb Wilhelm Setz und seine Gattin Rosina aus Straubing das Alte-Post-Anwesen und am 11. Juli 1895 übernahm sein Bruder Joseph Setz die "Alte Post, der sie mustergültig bis zu seinem Tode am 12. Februar 1931 führte. Dann führte die Erbengemeinschaft seiner sechs Kinder die Brauerei mehr schlecht als recht. Daher beschlossen die Geschwister 1934 der ehelichen Gütergemeinschaft Rosa Setz und ihrem Gatten Heinz Hoffmann, dem als Diplom-Brauer die Erfahrungen der Weihenstephaner Brauereischule zur Verfügung standen, die Setz-Brauerei und das Alte-Post-Anwesen zu übergeben.

Prüft mit kritischem Blick sein Produkt: Heinz Hoffmann

1954 startete Heinz Hoffmann eine Geschäftsverbindung mit Frankreich. Zunächst wurde von der Basserie Nord-Europe in Lille/Frankreich und später von der Belgischen Brauerei Piedboeuf in Lüttich auf Lizenzbasis die Marke "Setz-Bräu - Alte Post" gebraut.

Ende der 70er Jahre musste sich Heinz Hoffmann nach einem starken Partner umsehen und entschied sich für den Münchner Löwenbräu. Als Mitte der 80er ein Braukessel in Moosburg altersbedingt nicht mehr benutzt werden konnte, wurde das Setz-Bräu in Holzkirchen und München gebraut.

Löwenbräu verkaufte das 5000 qm große Gelände und 1990 wurde das altehrwürdige Mauerwerk (Gasthof Alte Post) und die Betonwände der Neuzeit (Mälzerei etc.) dem Erdboden gleichgemacht. Am 18.2.1996 war dann das endgültige Betriebsende der Setz-Bräu GmbH.

Dem Getränkevertrieb Kufer aus Moosburg ist es aber zu verdanken, dass es immer noch Setz-Bier zu kaufen gibt. Dies wird von der Holzkirchner Oberbräu hergestellt und von ihm im Raum Moosburg vertrieben.